Die Zeit des begehbaren Films wird von der VoluCap GmbH eingeläutet
Am 12. Juni 2018 eröffnet das volumetrische Studio auf dem Gelände des Studio Babelsberg. Damit startet die kommerzielle Produktion von 3-D-Aufnahmen und eine neue Etappe in der Geschichte des Films wird eingeläutet. Ermöglicht wird dies durch die VoluCap GmbH – gegründet von ARRI Cine Technik GmbH & Co. Betriebs KG, Fraunhofer-Gesellschaft, Interlake System GmbH, Studio Babelsberg AG und der UFA GmbH.
Personen werden zu Hologrammen
Das erste volumetrische Studio auf dem europäischen Festland eröffnet unter der Flagge der VoluCap GmbH. Das Besondere an den dort erstellten Aufnahmen ist, dass diese dreidimensional bzw. volumetrisch sind. Einmal aufgenommen, können Objekte und Personen als Hologramme projiziert und von allen Seiten betrachtet werden. Die VoluCap GmbH macht diese Technik kommerziell zugänglich und läutet damit am Standort Babelsberg die Etappe des begehbaren Films ein. Sven Slazenger, CEO der Interlake, beschreibt das wie folgt: „Wir freuen uns, im ältesten Filmstudio der Welt wieder Geschichte zu schreiben und erstmals auf dem europäischen Kontinent hochwertigen begehbaren Film produzieren zu können. Computer und Entertainment lösen sich immer mehr von Bildschirm und Leinwand. Wir bringen nun die Technologie für die Erstellung von Content, der unsere Realität digital anreichert.“
36 Kameras erfassen alle Seiten
Aus modernen Filmproduktionen sind 3-D-Animationen kaum mehr wegzudenken. 3-D-Filmaufnahmen von realen Objekten und Personen sind der nächste Schritt auf dem Weg zum begehbaren Film. Auf den 170 qm des VoluCap Studios wird diese Zukunftsvision Realität. Dafür werden Personen und Objekte in der Mitte einer Rotunde platziert und durch 36 hochauflösende Kameras von allen Seiten erfasst. Die Rotunde erinnert an das Innere eines Raumschiffs und wirkt, als könnte Sie Menschen zum nächsten Planeten beamen. Seinen Sitz hat die VoluCap GmbH auf dem Studio Babelsberg Gelände, auf welchem bereits mehrfach Filmgeschichte geschrieben wurde.
Neues Studio inmitten des MediaTech Hubs
Erst vor einem Jahr wurde der Standort Babelsberg – heute MediaTech Hub – mit über 30 Unternehmen und Einrichtungen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als de:hub, Innovationsraum der digitalen Transformation, ausgezeichnet. „Gerade hier in Babelsberg haben wir eine unglaublich gute Kombination aus über 100 Unternehmen auf einem Quadratkilometer, die eine wunderbare Verknüpfung aller Disziplinen für die neuen und die alten Medien bereitstellen, samt den guten Unis in der Nachbarschaft“ beschreibt Sven Slazenger den Vorteil des Standortes. Diese Mischung aus Unternehmen, Startups und Institutionen aus den Bereichen Medientechnologie, Film, Wissenschaft und Forschung bietet diese einzigartige Vielfalt.
Live erleben auf dem medientreff 2018
Eröffnet wird das volumetrische Studio pünktlich am 12.06.2018 zum medientreff 2018 auf dem Studio Babelsberg Gelände. Dann trifft sich die Medienbranche in Potsdam und nutzt das jährliche Sommerfest um in entspannter Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. Daneben haben alle Technik- und Medieninteressierten die Möglichkeit die moderne Aufnahmetechnik des volumetrischen Studios zu besichtigen und mit den handelnden Akteuren über die Zukunft der Medien zu sprechen.
Neue Medien werden der Schlüssel zum Wissen
Viele Einsatzzwecke der volumetrischen Aufnahmetechnik sind zukünftig vorstellbar. Wie beispielsweise eine Datenbank von Komparsen, die als 3-D-Objekte im Hintergrund von Filmaufnahme platziert werden. Mit wenigen Mausklicks kann man auf diese Weise zum Beispiel das Olympiastadion mit Komparsen füllen. Die Anwendung in anderen Branchen wie Automobilbau, Medizintechnik, Computerspiele und E-Learning ist nahe liegend. Die Grundlage bildet die Weiterentwicklung von Informationstechnologien. Interlake begleitet diese Entwicklung aktiv sowohl technisch, als Microsoft-Gold-Partner, als auch beratend im Geschäftsfeld E-Learning, indem der Einsatz neuer Medien der Schlüssel zur Vermittlung von Wissen wird. „Wir versuchen herauszufinden, welche Technologien und welches Wissen es braucht, um eine Welt zu bedienen, in der der Computer zunehmend das Display verlässt und unsere Realität digital anreichert“, fasst Sven Slazenger zusammen.
Foto: © Fraunhofer HHI